Dazu möchte ich zunächst der Frage nachgehen, was denn eigentlich darunter zu verstehen ist, wenn man sich selbst führen kann. „Das Selbst entsteht erst dann, wenn wir etwas Abstand zu unseren Emotionen, zu den Objekten und den Reizen der uns umgebenden Welt gewinnen, wenn wir innehalten und darüber nachdenken können, was wir wirklich wollen“ schreibt Joachim Bauer. Und wo kein Selbst ist, gibt es natürlich auch keine Selbstführung. Das klingt einleuchtend und genau das ist in der heutigen Zeit immer schwieriger geworden. Denn im Alltag folgt unser Verhalten meist nicht dem, was wir wirklich wollen oder was uns am Herzen liegt, sondern vielmehr dem Druck von sogenannten Sachzwängen, dem Druck der Anpassung an das, was andere von uns verlangen oder der Tretmühle von Routinen. Wir werden mit Reizen, Waren und Entscheidungsmöglichkeiten überflutet. Das heißt, die Möglichkeiten der Selbstbestimmung schwinden – sie werden uns genommen und wir nehmen sie uns selbst beispielsweise dadurch, dass wir Smartphone und soziale Netzwerke oft nicht selbstbestimmt nutzen, sondern in einem Reiz-Reaktions-Schema gefangen sind. Es scheint, als würden wir uns mehr und mehr von uns Selbst, von dem entfernen, was uns wirklich wichtig ist, wofür wir stehen oder dem, wozu wir in diesem Leben einen Beitrag leisten wollen. Und genau deshalb ist das Thema Selbstführung so wichtig. Was erreichen wir dadurch? Wenn wir unsere Fähigkeit zur Selbstführung stärken, lernen wir
- unsere gewohnten Muster zu verlassen und flexibler im Denken und Handeln zu werden
- unseren individuellen Freiheitgrad zu erhöhen
- unser Potenzial wirkungsvoll mit den eigenen Zielen zu verbinden
- gut für uns zu sorgen und den Stress zu reduzieren
Wie das geht? Das erfahren Sie im folgenden Interview
https://www.ime-seminare.de/blog/die-kunst-der-selbstfuehrung/
Literatur: Bauer, Joachim: Selbststeuerung. Die Wiederentdeckung des freien Willens. München 2015
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